Samstag, 04.02.2017
Führung mit Frankfurter Stadtevents durch die Europäische Zentralbank EZB und die ehemalige Großmarkthalle
von greatif
Die Europäische Zentralbank (kurz: EZB) hat ihren Sitz im Frankfurter Ostend seit 2014. Der gläserne Büroturm ist über ein Eingangsbauwerk mit der denkmalgeschützten ehemaligen Großmarkthalle verbunden, die 1926 bis 1928 nach Plänen des damaligen Frankfurter Stadtbaudirektors Martin Elsaesser errichtet wurde und einst (neben dem dem I.G.-Farben-Haus) eines der ersten Frankfurter Hochhäuser darstellte.
An jedem ersten Samstag im Monat öffnet die EZB ihre Türen für Besucher und gewährt interessante Einblicke hinter ihre gläsernen Fassaden sowie in die ehemalige Großmarkthalle. Die Führungen lassen sich über das Internet-Portal Frankfurter Stadtevents buchen.
Für Architektur- und Kunst-Interessierte bietet die EZB auch spezielle Führungen an.
Der Gebäudekomplex aus modernem Büroturm und historischer Großmarkthalle wurde nach den Entwürfen des Wiener Architekturbüros COOP HIMMELB(L)AU unter der Leitung des Architekten Prof. Wolf D. Prix gestaltet.
In der ehemaligen Großmarkthalle befinden sich heute das Presse- und Konferenzzentrum sowie die Bibliothek. Auch das geplante Besucherzentrum wird hier zukünftig untergebracht werden.
Der Büroturm ist aus mehreren Gründen spektakulär: Zum einen wegen seiner markant geneigten Fassaden, zum anderen auch wegen des die beiden Turmflügel verbindenden Atriums, das sich in vier Abschnitten über die gesamte Höhe von 185 Metern erstreckt. Der zugrundeliegende Gebäudeentwurf war unter mehreren Vorschlägen der Einzige, der es vermochte, die notwendigen rund 2.900 Büroplätze in einem einzigen Turm unterzubringen. (Die EZB verfügt über die Genehmigung, auf dem Gelände einen weiteren Turm zu errichten. Dies wird auch erwogen, da rund 1.000 Arbeitsplätze noch an die Bürotürme nahe des Willy-Brandt-Platzes ausgelagert sind.)
Die rund einstündige Führung durch den Standort der EZB umfasst eine Auffahrt in den 27. Stock des Büroturmes, von wo aus sich für die Teilnehmer - insb. für Fotografen - ein einzigartiger Ausblick auf Frankfurt und Umgebung bietet, sowie den Besuch der Großmarkthalle und Erläuterungen zur Landschaftsgestaltung um das Gebäudeensemble.
In diesem Zusammenhang nicht verschwiegen wird die geschichtlich auch bedrückende Historie der Großmarkthalle: Von hier aus wurden über 10.000 Menschen deportiert. Die Gedenkstätte Großmarkthalle am bzw. auf dem Philipp-Holzmann-Weg direkt neben dem Gelände der EZB erinnert hieran und ist ebenfalls einen Beusch wert.
Wer sich für Frankfurt, seine Architektur sowie seine Geschichte interessert, für den ist die Teilnahme an einer solchen Führung sicherlich lohnenswert.